[German & English]
„Da hat sich was getan.“
Wie ist es, DIALLS zu unterrichten? Kann man interkulturelle Kompetenz erlernen? Welchen Einfluss hat DIALLS auf die Schüler*innen? Almut Heyng – DIALLS Lehrkraft an einer deutschen Grundschule – erzählt von ihren Erfahrungen.
Ziel des DIALLS Projekts ist die Förderung der interkulturellen Kompetenzen von Schüler*innen. Dies setzt voraus, dass interkulturelle Kompetenz erlernt und trainiert werden kann. Außerdem kommt der Lehrkraft eine wichtige Rolle zu. Wir haben eine DIALLS Lehrkraft nach ihren Erfahrungen gefragt:
Wie war es die DIALLS Stunden vorzubereiten und durchzuführen?
Den Einstieg mit den Filmen und darüber zu sprechen, das fand ich anfangs schon herausfordernd. Man muss zunächst eine gewisse Gesprächskultur aufbauen. Zum Glück haben wir die auch in der Klasse und es ist eine sehr gute Atmosphäre und die Kinder akzeptieren sich untereinander. Für mich als Lehrerin war es trotzdem manchmal nicht so einfach, das Gespräch am Laufen zu halten. Das liegt auch daran, dass sich meine Rolle als Lehrerin in die Richtung einer Vermittlerin ändert – das heißt ich habe mich auch inhaltlich mit eigenen Aussagen zurückgehalten. Für mich war wichtig zu wissen, was kommt wirklich von den Kindern zum Thema.
Denkst Du, interkulturelle Kompetenz kann man erlernen? Hast Du Veränderungen bei den Schüler*innen beobachtet?
Also, das glaube ich ganz bestimmt. Und die Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Es war wirklich spannend zu sehen, wie sich die Gespräche im Verlauf entwickelten. Also ich fand das immer super. Die Kinder fanden die Filme toll, sie wollten wirklich darüber reden. Obwohl der Unterricht sehr sprachlastig ist – was für manche jüngere Kinder manchmal anstrengend ist – konnte ich echte Veränderungen beobachten: die Kinder haben im Verlauf viel mehr miteinander gesprochen und sich auch vielmehr aufeinander bezogen. Sie haben generell mehr am Gespräch teilgenommen – was wirklich für die Kinder in dem Alter nicht selbstverständlich ist, weil sie oft noch eher bei sich sind.
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht immer offensichtlich ist: Die Entwicklung der Kinder, Gedanken, die sie sich machen, haben einen Einfluss auf das Erlernen interkultureller Kompetenzen. Die Schüler*innen haben also dazugelernt. Wurden diese kleinen Unterschiede auch im Alltag bemerkt?
Selbst kleine Unterschiede im Verhalten wurden beispielsweise von anderen Kolleg*innen bemerkt: Da hat sich was getan. DIALLS und vergleichbare Projekte tragen dazu bei, dass kleine Gedankenanstöße gegeben werden, was Kinder langfristig beschäftigt und bewegt und so auch zu Änderungen im Verhalten führt. Zum Beispiel indem sie anders in ein Gespräch gehen und auch interessiert an den Gedanken anderer sind.
Gab es Herausforderungen bei der Durchführung von DIALLS?
Leider vor allem die Zeit: Im Lehralltag ist oft nicht genug Zeit, die Materialien auf die Bedürfnisse der eigenen Schüler*innen anzupassen. Manchmal fehlt sogar die Flexibilität, die Materialien im Lehrplan unterzukriegen.
Was war das Besondere für Dich an DIALLS?
DIALLS war sehr bereichernd: Vor allem die ganzen Materialien sind sehr hilfreich – gerade weil man sie auch ohne viel extra Aufwand gut nutzen kann. Und auch wenn manchmal die Flexibilität im Lehrplan fehlt, lohnt es sich, solche Projekte durchzuführen. Es geht darum die Kinder zu fördern und auch darum, sehr aktuelle und wichtige Themen wie „Demokratie“ im Unterricht zu besprechen.
Das DIALLS Projekt in den Unterricht einzubetten, lohnt sich in jedem Fall. Es ist aktuell und es ist auf jeden Fall auch gut.
“Something has happened”
What is it like teaching DIALLS? Can you develop cultural literacy? What influence does DIALLS have on the students? Almut Heyng – a DIALLS teacher at a primary school in Germany – talks about her experiences.
The aim of the DIALLS project is to promote students’ cultural literacy. This assumes that cultural literacy can be developed and trained. Additionally, the teacher plays an important role. We asked one of our DIALLS teachers about her experiences:
How was it to prepare and conduct the DIALLS lessons?
Getting started with the films and talking about them, was what I found challenging at first. First you have to build up a certain conversational culture. Luckily, we have that in the class; there is a very good atmosphere, and the children accept each other. For me as a teacher, however, it was sometimes not so easy to keep the conversation going. This was also due to the fact that my role as a teacher changed towards that of a mediator – that means I have also held back with my own statements. For me it was important to see what really comes from the children themselves on the topic.
Do you think cultural literacy can be developed? Did you notice any changes in the students?
Well, I do think so. And I’ve already had that experience. It was really exciting to see how the conversations developed over the course of the programme. I always thought that was great. The kids loved the films, they really wanted to talk about them. Although the lessons are mainly about talking – which is sometimes exhausting for younger children – I was able to observe real changes: the children talked to one another a lot more over the course of the programme and also related more to one another. They generally took part in the conversations more – which is really not to be taken for granted for children at that age, as they are often more with themselves than with others.
Even if it is not always obvious at first glance: the development of the children, their thoughts influence the development cultural literacy. The students learned something new. Have these small differences been noticed in everyday life?
Other colleagues, for example, noticed small changes in the childrens’ behaviour: Something has happened. DIALLS and similar projects give small impulses for thought, which concern and move children in the long run and thus leads to changes in behaviour. For example, by entering into a conversation differently and also being interested in other people’s thoughts.
Were there any challenges in carrying out DIALLS?
Unfortunately, above all time: In everyday teaching there is often not enough time to adapt the materials to the needs of your own students. Sometimes there is even a lack of flexibility to fit the materials into the curriculum.
What was special about DIALLS for you?
DIALLS was very enriching: Above all, all the materials are very helpful – particularly because they can be used well without a lot of extra effort. And even if there is sometimes a lack of flexibility in the curriculum, it is worth carrying out such projects. It is about promoting the children and also about discussing very current and important topics such as “democracy” in the classroom.
Embedding the DIALLS project in the classroom is definitely worth it. It’s relevant, and it’s definitely good too.